Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln
Wo Friedrich der Große einst die gute Kartoffel aus Lateinamerika auch in Preußen für sein Volk kultivierte, sorgt sie heute auf dem Lande für großen Streit. Da will man genmanipulierte Kartoffeln offenbar für die kürzlich explosionsartig angestiegene Landbevölkerung anbauen. „Das geht nun wirklich nicht!“, dachten sich einige mutige Freunde der Landkultur und spielten der „Genfirma“ einen kleinen Streich. Sie wagten sich tatsächlich auf einem 20 ha großen zur „Genzucht“ vorgesehenen Acker auf einer (Teil-)Fläche von 50 × 50 m „richtige“ echte Kartoffeln anzupflanzen. Damit wollten sie dem Bedürfnis nach Originalprodukten vom Lande etwas Nachdruck verleihen. Die Firma der Betreiber konnte dort nicht wie geplant gentechnisch herummanipulieren und erstattete sogleich Strafanzeige gegen unsere Naturaktivisten. In erster Instanz wurden sie in einem kleinen Amtsgericht tatsächlich wegen Nötigung nach § 240 StGB verurteilt. In der Berufungsinstanz verfolgte die Staatsanwaltschaft sogar noch eine Verurteilung zusätzlich wegen Sachbeschädigung nach § 303 StGB. Da fehlen einem die Worte. Dachten sich auch die Strafrichter am Landgericht Neubrandenburg und sprachen die Bürger frei (Urt. v. 03.02.2012 – 9 Ns 73/10). Also liebe Kartoffelfreunde, seid vorsichtig und legt Euch nicht mit der Genlobby an. Achtet lieber bei der Wahl der Lebensmittel im Supermarkt auf die Herkunft und konsultiert vor einem „Feldzug“, spätestens danach einen Anwalt des Vertrauens.
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